Ein Zeckenstich (umgangssprachlich auch Zeckenbiss) kann unangenehme Folgen haben; wie etwa eine Infektion mit Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Der beste Schutz ist deshalb, gar nicht erst gestochen zu werden.

Zecken stechen bevorzugt an warmen, dünnen und gut durchbluteten Hautstellen. Oft krabbeln Zecken dafür mehrere Stunden auf dem Wirt herum, bis sie den idealen Ort zum Stechen gefunden haben. Unmittelbar nach dem Stich gibt die Zecke ihren Speichel in die Miniwunde ab und beginnt, Blut zu saugen. In der Speicheldrüse sowie im Darm der Zecken können sich Krankheitserreger befinden, die nach dem Stich direkt in das Blut des Wirts gelangen. Werden Zecken entsprechend frühzeitig entdeckt und entfernt, ist das Risiko, zu erkranken, kleiner. Zecken entfernen Sie am besten mithilfe einer Pinzette oder einer Zeckenkarte beziehungsweise -zange, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Die Wunde sollte anschliessend unbedingt desinfiziert und der genaue Ort für die künftige Überwachung notiert werden.

Überträger von Viren und Bakterien

Eine Infektion mit FSME-Viren aus der Speicheldrüse der bei uns am häufigsten vorkommenden Zeckenart, des gemeinen Holzbocks, verläuft in den meisten Fällen leicht. Rund 70% der Infizierten merken nicht einmal etwas davon, da keine Symptome auftreten; und bei etwa einem Drittel ähneln diese in einer ersten Krankheitsphase einer leichten Sommergrippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. 5–15% der erkrankten Personen erleiden eine zweite, schwerere Krankheitsphase. Dabei können die FSME-Viren die Hirn-häute befallen und manchmal auch das Gehirn sowie das Rückenmark. Häufige Symptome in dieser Phase sind Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit. Am schwerwiegendsten sind die möglichen bleibenden Schäden bei Infektionen des Nervensystems: Es drohen Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen oder auch Lähmungserscheinungen. Etwa 1% der von Symptomen am Nervensystem Betroffenen stirbt gar an der Frühsommer- Meningoenzephalitis. Mit einer Impfung lässt sich das Risiko, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, effektiv senken.

Verursacher der Lyme-Borreliose ist das Bakterium «Borrelia burgdorferi» aus dem Zeckendarm. Ein erstes Anzeichen für eine Infektion ist häufig eine starke Rötung um die Einstichstelle herum, welche nach mehreren Tagen auftreten und sich langsam ringförmig ausweiten kann, die sogenannte Wanderröte. Borrelien können unterschiedliche Körperteile befallen wie die Haut, das Nervensystem oder die Gelenke, aber auch eine Kombination davon ist möglich. Je nachdem, welches Organ befallen ist, variieren die Symptome. Sie können ganz ausbleiben oder von grippeähnlichen Anzeichen über Hautveränderungen bis hin zu Lähmungserscheinungen oder auch chronischen Gelenkschmerzen reichen. Aufgrund der vielfältigen Symptome und Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern ist eine Diagnose der Krankheit nicht ganz einfach.

Zeckenstichen und Infektionen vorbeugen: Das können Sie tun

Zeckenlauerorte meiden
Seit 2019 gilt die gesamte Schweiz unterhalb von 1500 m ü. M. als Zeckenrisikogebiet – ausser Genf und das Tessin. Halten Sie sich deshalb möglichst nicht im Unterholz von Wäldern auf und meiden Sie den direkten Kontakt mit hohem Gras sowie Sträuchern.

Zeckenschutzmittel auftragen
Bestimmte Stoffe, sogenannte Repellents, stossen Zecken ab. Einige Produkte kombinieren gar Zecken- und Sonnenschutz. Verwendet man dafür zwei separate Mittel, trägt man zuerst den Sonnenschutz und eine halbe Stunde später den Zeckenschutz auf.

Bedeckende Kleidung und Schuhe tragen
Geschlossene, hohe Schuhe, lange Hosen und enganliegende Bündchen an den Ärmeln halten Zecken von deren bevorzugten Stichorten fern. Im Wald oder auf Wiesen kann es sinnvoll sein, Hosen über den hohen Schuhen zu schliessen (z.B. mittels Gummizug). Auf hellen Kleidern sind krabbelnde Zecken zudem deutlicher sichtbar.

Nach Zecken absuchen
Suchen Sie sich und Ihre Begleiter nach jedem Gang durch typische Zeckenlauerorte nach Zecken ab.

Lassen Sie sich unkompliziert in der Apotheke gegen FSME impfen
Mit der Zeckenimpfung schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit dem FSME-Virus. Die Impfung wird insbesondere allen Personen empfohlen, die sich beruflich oder privat oft in einem Risikogebiet aufhalten. Gesunde Erwachsene können sich in der Mehrheit der Kantone nach Terminvereinbarung einfach und unkompliziert in der Apotheke impfen lassen. Der ideale Zeitpunkt für die erste Zeckenimpfung ist der Winter. Mit drei Impfungen in bestimmten Zeitabständen wird ein Impfschutz von rund zehn Jahren erreicht.
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