Reisemedizin
Bald beginnt die Ferienzeit. Verbringen auch Sie Ihre Ferien gerne in fernen Ländern? Wissen Sie Bescheid über alle Vorbereitungen für Ihre Traumreise? Erfahren Sie mehr im Interview mit unserer Apothekerin Frau Grazyna Niziolek.

Wir reisen immer öfters und immer weiter. Welche Reiseziele sind aktuell?
Grażyna Niziołek: Kein Ort der Welt versteckt Geheimnisse vor uns. Wir reisen zu den weit entferntesten Plätzen, wie asiatische Steppen, afrikanische Tropen oder wilde Pazifik-Inseln. Man schätzt, dass über eine Million Schweizer jedes Jahr ins Ausland reisen. Reiseziele der meisten Urlauber sind warme Länder, also Plätze mit Hitze und viel Sonnenschein.
Womit sollte man die Vorbereitungen auf eine Reise beginnen?
Mit dem Sammeln von Informationen über Ihren Urlaubsort, über die Bedingungen, die dort herrschen und über Gefahren, die während den Sommerferien lauern könnten. So unterschiedlich sind auch die Vorbereitungen auf Ihre Reiseziele abgestimmt: Die Art der Reise, wird davon abhängen, wer reist und in welchem Gesundheitszustand man ist. Anders gestalten sich nämlich Reisen der Teenager per Anhalter durch Europa, anders der Familienurlaub auf Florida und noch einmal anders die Lebensreise eines Rentners in exotische Länder im Fernen Osten.
Viele Reisende stossen während ihrer Touren auf gesundheitliche Probleme, die den Reiseplan und die Freude am Reisen beeinträchtigen können. Was sollte man schon vor der Abreise beachten?
Gefährdungen kann man verhindern, wenn man sich vor der Reise gut beraten lässt. Wir von der TopPharm Apotheke Drogerie Münchwilen sind ein kompetentes Team und kennen uns in der Reisemedizin aus. Es sollte beachtet werden, dass eine exotische Reise ohne entsprechende medizinische Vorbereitung für unsere Gesundheit und unser Leben gefährlich sein kann.
Die TopPharm Apotheke Drogerie Münchwilen bietet Sprechstunden zu unterschiedlichen Themen an: Gefahren während der Reisen in einzelne Weltregionen, Beratung zu pflicht- und empfehlenswerten Impfungen in die Tropen, Beratungen über Malariaprophylaxe, Ausbildung im Bereich der vormedizinischen Vorgehensweise in die Tropen und Unterstützung sowie Beratung bei der Ausstattung des Reise-Verbandskastens.
«Für den Urlaub mit Kindern oder Menschen mit chronischen Krankheiten sollte ein Termin einer Sprechstunde möglichst früh vereinbart werden – am besten gleich nach der Festlegung des Reiseplans.»
Wann vor der Reise sollte man einen Termin vereinbaren?
Es wäre gut, sich zu einer Fachberatung sechs bis acht Wochen vor der Abreise anzumelden. Das erlaubt es, die prophylaktischen Impfungen ruhig und bequem abzuwickeln. Schutzimpfungen haben eine gewisse Wirkungsverzögerung (von 7 bs 14 Tagen bis sogar einigen Monaten). Es ist also wichtig, sich nicht am Tag der Abreise impfen zu lassen, sondern dies frühzeitig einzuplanen.
Die einzige Pflichtimpfung zurzeit – aufgrund der Internationalen Gesundheitsvorschriften – ist die Impfung gegen Gelbfieber. Dieser Impfschutz ist vor der Einreise in einige Tropenländer Afrikas, Mittel- und Südamerikas und Asiens erforderlich. Die TopPharm Apotheke Drogerie Münchwilen verfügt über ein aktuelles Verzeichnis. Dagegen darf bei der Einreise in Saudi-Arabien die Impfung gegen Meningokokken nicht älter als drei Jahre sein.
Beim fehlenden Nachweis der Immunisierung (Eintrag in das weltweit anerkannte «Gelbe Heft») wird sich der Reisende das Risiko der Absage der Einreisegenehmigung, der Zwangsimpfung an der Grenze und der Quarantäne auf eigene Kosten aussetzen müssen. Die übrigen Impfungen vor der Reise ins Ausland gelten als ein empfehlenswerter Impfschutz.
Für den Urlaub mit Kindern oder Menschen mit chronischen Krankheiten sollte ein Termin einer Sprechstunde möglichst früh vereinbart werden – am besten gleich nach der Festlegung des Reiseplans. In solchen Fällen können zusätzliche Massnahmen unentbehrlich sein, unter anderem etwaige Impfungen mitzunehmen, Hinweise zu bekommen über das sichere Verhalten in den Tropen oder den Verbandkasten mit Medikamente gegen Malaria auszustatten. Bei Last-Minute-Angeboten lohnt es sich, die Prophylaxe so schnell wie möglich zu machen. Die meisten Arzneimittel gegen Malaria sind 24 bis 48 Stunden (einige auch eine Woche) vor dem Aufenthalt in die endemische Region und über den ganzen Aufenthalt dort einzunehmen. Die Einnahme ist nach der Rückkehr noch fortzusetzen. Dies ist sehr wichtig, denn die Medikamente gegen Malaria verhindern nicht die Ansteckung. Sie verhindern nur die Entwicklung von einzelnen Formen der Parasiten. Sie zeigen sich nur als wirkungsvoll unter der Voraussetzung, dass sie von Reisenden noch einen Monat lang nach der Rückkehr eingenommen werden. Einzelne Medikamente sind nur 7 bis 10 Tage zu nehmen.
«Zu den durch Stechmücken übertragenen Krankheiten gehören, ausser Malaria – Leishmaniose, Filariose auch diverse Arten des hämorrhagischen Fiebers – z.B. Ebola, Denguefieber, West-Nil-Fieber, Gelbfieber.»
Woran sollte man noch denken, wenn man eine Reise plant?
Ein häufiges Problem bei Auslandaufenthalten ist der Durchfall. Darum sollte man darauf achten, welche Speisen man isst, und was man trinkt. Daher sollte man ausschliesslich Getränke aus Flaschen, Dosen und Kartons, die man selber aufmacht und eventuell gekochtes Wasser trinken. Nie sollte man frisch gepresste Säfte bei Strassenhändlern trinken. Getränke mit Eiswürfeln sind zu vermeiden – sofern es ist nicht eindeutig bekannt ist, aus welchem Wasser sie gemacht wurden. Obst kann man essen, wenn es selbst gewaschen und geschält wurde. Die eingenommenen Speisen müssen heiss serviert sein. Am besten konsumiert man sie gleich nach der Zubereitung. Ansonsten gilt, die Hände oft Hände zu waschen und die Zähne mit Mineralwasser oder gekochtem Wasser zu putzen.
Denken Sie auch daran, dass viele natürliche Süsswasserbecken in exotischen Ländern, also Seen oder Flüsse, Lebensraum für Parasiten sind, deren Larven durch die Haut eindringen und die gefährliche Krankheit Schistosomiasis (eine weitverbreitete Wurminfektion) verursachen kann. Man darf in diesem Wasser weder baden noch die Hände oder Füsse waschen.
Man sollte entsprechende Schuhe tragen und nicht vergessen, dass auch eine kleine Verletzung zur Ansteckung mit Tetanus führen kann. Zu vermeiden sind die mit hohem Gras bewachsenen Plätze, wo Schnecken, Spinnen oder Skorpione lauern können. Nicht empfehlenswert ist auch, Tiere anzufassen oder diese zu streicheln, auch wenn sie sich freundlich verhalten.
Gefährlich sind auch Stiche von Stechmücken – sie stechen fast ausschliesslich nach dem Sonnenuntergang. Daher sollten abends und nachts lange Hosen, Hemden mit langen Ärmeln, Socken, Knöchelschuhe und Hüte getragen werden. In den Räumen sollten Moskitonetze aufgehängt, die Kleidung und der Körper sollten mit Mitteln gegen Stechmücken besprüht werden. Zu den durch Stechmücken übertragenen Krankheiten gehören, ausser Malaria – Leishmaniose, Filariose auch diverse Arten des hämorrhagischen Fiebers – z.B. Ebola, Denguefieber, West-Nil-Fieber, Gelbfieber.
Und dann noch ein Rat: Lassen Sie sich nicht von Gefühlen und zeitweiliger Begeisterung einlullen. Vermeiden Sie zufällige sexuelle Kontakte ohne Kondome. Risiko: HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydiainfektion. Lassen Sie sich auch nicht tätowieren oder Ihre Ohrläppchen durchstechen. Risiko : HIV, Hepatitis B, Hepatitis C.
In einem Satz zusammengefasst: Fahren Sie gesund hin und kehren Sie auch gesund zurück.
Lange Rede kurzer Sinn: Vorbeugen ist besser als Heilen. Die Reisemedizin ist ein modernes Fachgebiet. Es lohnt sich, aus diesen Errungenschaften Nutzen zu ziehen, um schöne Erinnerungen statt gesundheitliche Probleme aus dem Urlaub mitzubringen. Wir laden Sie ein, unser Wissen in Anspruch zu nehmen.
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